Die Geschichte des Klosters und der Kirche

 
  Der "Marienborn" wurde von vielen Kranken, die sich vom heiligen Wasser Genesung erhofften, besucht. So wurde alsbald ein geistliches Hospiz für die Wallfahrer errichtet, welches Erzbischof Albert von Magdeburg, als Landesherr, durch eine Urkunde unter seinen besonderen Schutz nahm.

 
  Erzbischof Wichmann von Magdeburg (1152-1192) besuchte in seinen letzten Lebensjahren etwa um 1191 den "Marienborn".
Er verschenkte zur Verbesserung der Gebäude seinen kostbaren Bischofsmantel und 9 Hufen Land zur besseren Erhaltung der Jungfrauen (1 Hufen etwa 10 ha).
Viele Persönlichkeiten aus Nah und Fern besuchten den Marienborn zur Heilung ihrer Gebrechen.
Kaiser Otto übereignete dem Hospiz im Jahre 1204 zwei Hufen Land in Twölften.
Ein Graf Milo von Grieben fügte im Jahre 1207 noch einige Hufen in Twölften dazu, sowie Anteile am Wald bei Morsleben.

 
  Im Jahre 1208 soll Maria dem schwerkranken ungarischen König erschienen sein und ihm aufgetragen haben, zu dem Marienborn zu reisen und der Kapelle heiliges Gerät zu stiften.
Der König kam und wurde gesund. Er lobte die Heiligen ließ sich taufen und übergab dem Erzbischof Geschenke für die Kirche.

 
  Der Geist des 13. Jahrhunderts förderte nun die Stiftung einer Kirche unweit des Borns.
Der päpstliche Nuntius Kardinal Hugo ermunterte im Jahre 1253 alle Gläubigen zu Spenden und Erzbischof Gerhard von Mainz förderte den Bau durch Ablassbriefe.
Das angegebene Weihdatum der Kirche von 1257 lässt sich urkundlich nicht belegen.
Der Erzbischof Rudolf von Magdeburg und Papst Alexander der III. erteilten der Kirche besondere Ablassrechte.
Bei der Kirche wurde ein klosterähnliches Wohngebäude für die Jungfrauen der Krankenpflege errichtet.

 
  In einer Urkunde von 1257 erwähnt ein Graf von Schwerin schon den „Konvent bei den Born der heiligen Jungfrau“.
Der Name Mordthal hat sich verloren und der Name „Marienborn“ war auch auf das Kloster übergegangen.
Papst Gregor der X. nahm Notiz vom Kloster und erteilte im Jahre 1274 durch eine weitläufige Bulle mehrere für jene Zeit wichtige Vorrechte.

 
  Die Nonnen gehörten dem Augustinerinnen-Orden an und mussten adliger oder bürgerlicher Abstammung sein.
Die Güter und Rechte des Klosters vermehrten sich durch Schenkungen und durch Stiftungen im 14. und 15. Jahrhundert immer mehr.
So erwarb das Kloster in den Zeiten vor der Reformation an die zweihundert Hufen Land.
Die Dorfgemeinde bildete sich früh, da das Kloster auch Handwerker und Arbeiter brauchte. Außerhalb des Klosterhofes waren etwa 30 Häuser von je 2-3 Familien bewohnt.
Der beständige geistliche Betreuer dieses Klosters war der Prior des Augustiner Chorherrn Klosters in Hamersleben.

 
  Innenausstattung der Kirche  
   
  Baugeschichte  
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